Annotation |
Gründliche Behandlung des Themas "Schrift" nach der typischen Brandstetter-Methode. (DR) Alois Brandstetter nähert sich dem Gegenstand seiner Untersuchung, nämlich dem Schreiben und der Schrift, indem er bei seinen Kindheitserlebnissen ansetzt. Im scheinbar natürlichen Fluß der Assoziationen kommt er auf alle nur denkbaren Facetten des Themas zu sprechen: auf die Arten der Schrift und des Drucks, auf die Graphologie, auf die Stilistik, auf die "Grammatik des Herzens" und auf die Rechtschreibreform, die er nicht mitzumachen bereit ist. Die Jahres des heranwachsenden Alois (in Pichl bei Wels, im Bischöflichen Knabenseminar in Linz, im Gymnasium in Wels, auf der Universität in Wien - wir glauben darüber aufgrund der vielen früheren Bücher des fleißigen Autors schon ziemlich genau Bescheid zu wissen) werden in Kontrast gesetzt zur Welt der heutigen Jungen und ihrem Zugang zur Welt des Schreibens und der Schrift, der vorwiegend vom Computer geprägt ist - als Gewährsmänner dafür müssen immer wieder die Söhne des Ich-Erzählers herhalten, die für die Vorlieben des Seniors wenig Verständnis aufbringen und dessen geliebtes Althochdeutsch gar "Alzheimerdeutsch" nennen. Den Lesern/innen werden die kleinen pädagogischen Abreibungen, die sie verpaßt bekommen, nicht entgehen, man läßt sie sich von einem klugen Mann mit fundiertem Standpunkt und Humor allerdings gerne gefallen. - Der Erfolg auch dieses Buches scheint programmiert. *bn* Maria Schmuckermair |